Toolbox Transformation: Handlungsfeld 5
Zusammenarbeit und Organisation in der Interessenvertretung
Darum geht's
Der Transformationsprozess braucht eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit, der Strukturen und der Prozesse im Betriebs- bzw. Personalrat und zwischen den weiteren Mitbestimmungsakteuren.
Rollenbeschreibung
Welche Akteure existieren im Bereich der Mitbestimmung? Was sind ihre Rollen und Aufgaben? Diese Übersicht zeigt die verschiedenen Mitbestimmungsakteure in der sozial-ökologischen Transformation auf und beschreibt, welche Rollen sie ausüben und was dabei aus Sicht der Mitbestimmung besonders zu beachten ist.
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Für wen ist das Tool gedacht?
- Betriebs- und Personalräte, GBR, KBR, EBR
- Beschäftigte
- Unternehmensvertreter
- Arbeitnehmervertreter:innen im Aufsichtsrat
- Vertrauensleute
- Gewerkschaften, gewerkschaftliche Betriebsbetreuer
Was kann erreicht werden?
- Klarheit über die eigene Rolle und die damit einhergehenden Aktionsmöglichkeiten
- Überblick über die verschiedenen Rollen und Aufgaben von Mitbestimmungsakteuren und Beschäftigten in der sozial-ökologischen Transformation
Was wird gebraucht?
Material:
- Übersichtsdokument Rollenbeschreibung
Personenanzahl:
- unbegrenzt
Wie wird es gemacht?
Vorbereitung
- Reflektion über eigene Rolle und Aufgaben in der sozial-ökologischen Transformation
Durchführung
- Durchgehen der Liste
- Bei Bedarf Bemerkungen notieren
Auswertung
- Austausch mit anderen über die eigne Rolle und deren Rolle in der sozial-ökologischen Transformation
Was ist hilfreich?
- Klarheit über eigene Rolle
- Freude am Austausch
Strukturvorschläge
Die Strukturvorschläge sind eine Sammlung und Beschreibung von möglichen strukturellen Lösungen für die Bearbeitung der sozial-ökologischen Transformation in BR und PR. Zu jeder Struktur werden die Vorteile und Nachteile aufgelistet und eigene Bewertungen und Schlussfolgerungen können notiert werden.
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Für wen ist das Tool gedacht?
- Betriebs- und Personalräte
- GBR
- KBR
- EBR
- Gewerkschaft
- Unternehmensvertreter
Was kann erreicht werden?
- Eine strukturelle Lösung im Gremium und darüber hinaus für das Thema sozial-ökologische Transformation
Was wird gebraucht?
Material:
- Übersichtsblatt Mögliche Strukturen für die Bearbeitung der sozial-ökologischen Transformation in Betriebs- und Personalräten
Zeit:
- Dauer eines Strukturentwicklungsprozesses
Personenanzahl:
- Gremium
Wie wird es gemacht?
Vorbereitung:
- Bestandsaufnahme über bereits existierende Strukturen
- Klärung der Herausforderungen in der sozial-ökologischen Transformation
Durchführung:
- BR-Sitzung oder Workshop zum Thema „Welche Struktur eignet sich am besten für unsere Herausforderungen?“
- Ansehen der verschiedenen Möglichkeiten und Abwägen der Vor- und Nachteile
- Welche Strukturen sind im eigenen Gremium umsetzbar?
- Festlegung der neuen Strukturen (Größe, Sitzungstage..)
- Personalfragen klären (Wer ist im neuen Ausschuss, der neuen Arbeitsgruppe, etc.?)
- Maßnahmen und Zeitplan zur Etablierung der neuen Struktur festlegen
- Etablierung eines Changeteams, dass die Einführung der neuen Struktur begleitet
- Eventuell extern begleiteter Strukturentwicklungsprozess
Auswertung:
- 3 Monate nach Einführung der neuen Strukturen: Rückblick, ob sich die neuen Strukturen bewährt haben, oder ob nachjustiert werden muss
Was ist hilfreich?
- Übersicht über agile Arbeitsformen des BR/PR
Agile Arbeitsformen des BR/PR
Die Transformation mit ihrer Geschwindigkeit und Komplexität erfordert neue, agile Arbeitsformen in der Interessenvertretung. Die Personalressourcen im Gremium sollten nicht vollständig in festen Strukturen verplant sein, sondern es sollten freie Ressourcen da sein, die bei plötzlichen, aktuellen Anforderungen genutzt werden können.
Für wen ist das Tool gedacht?
- BR/PR
- Sachkundige Beschäftigte
Was kann erreicht werden?
- Agile Arbeitsformen in der Interessenvertretung einrichten für Umgang mit Geschwindigkeit und Komplexität der Transformation
- Freie Personalressourcen für bessere Handlungsfähigkeit bei akutem Bedarf
Was wird gebraucht?
Material:
- Übersicht über agile Arbeitsformen des BR/PR
Zeit:
- flexibel
Personenanzahl:
- Gremium, sachkundige Beschäftigte
Wie wird es gemacht?
Vorbereitung:
- Überblick verschaffen über existierende Arbeitsformen
- Klarheit schaffen über Herausforderungen der Transformation und der eigenen Strategie (siehe Ebenen der Strategiearbeit)
Durchführung:
- Workshop oder Sitzung zum Thema
- Entscheidungen treffen zu benötigten agilen Arbeitsformen
Auswertung:
- Festlegung von Maßnahmen
Was ist hilfreich?
Beispiel aus der Praxis
Umweltobleute bei Conti
Der GBR von Conti fragte sich, wie die Nachhaltigkeit im Unternehmen gestärkt werden kann und die Beschäftigten besser einbezogen werden können. Er schloss mit der Unternehmensleitung eine Gesamtbetriebsvereinbarung zur Einführung von Umweltobleuten ab. Sie sorgen in den Betrieben für die Einhaltung der Nachhaltigkeitsregeln. Sie schauen, wie Verschwendung reduziert werden kann, Energie gespart wird, Materialkreisläufe eingehalten werden und mit giftigen Stoffen sorgsam umgegangen wird. Sie werden von Betriebsrat und Unternehmen geschult. Damit ist Umweltschutz nicht mehr nur Aufgabe von Umweltbeauftragten sondern wird aktiv von Beschäftigten neben ihrer eigentlichen Tätigkeit umgesetzt. Näheres dazu im Nachhaltigkeitsportrait der Continental AG.
Alle Handlungsfelder im Überblick
Toolbox Transformation: Handlungsfeld 1
Nachhaltigkeitsstrategie und Weiterentwicklung des Unternehmens
Es braucht eine nachhaltige Unternehmensstrategie und eine Betriebsrats-Strategie mit eigenen Forderungen zur nachhaltigen Umsetzung der sozial-ökologischen Transformation und zur Gewinnung der Beschäftigten und Mitbestimmungsakteure für das Thema.
Toolbox Transformation: Handlungsfeld 2
Umsetzung Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz
Die Mitbestimmungsakteure fordern konkrete Schritte zur Umsetzung von Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz im Unternehmen, wie zum Beispiel nachhaltige Produkte, Prozesse und Lieferketten, und unterstützen ihre Umsetzung.
Toolbox Transformation: Handlungsfeld 3
Individuelle und kollektive Interessenvertretung
Die Betriebs- und Personalräte unterstützen und beraten einzelne Kolleg:innen in ihrer Gestaltung und Bewältigung des sozial-ökologischen Transformationsprozesses und sorgen für die Einhaltung der Standards von Guter Arbeit in der Transformation.
Toolbox Transformation: Handlungsfeld 4
Kommunikation mit und Beteiligung der Beschäftigten
Die Mitbestimmungsakteure informieren die Belegschaft frühzeitig, regelmäßig und umfassend über Unternehmensziele in der Transformation und deren Umsetzung. Sie geben Möglichkeiten für Beteiligung, Austausch und die Umsetzung eigener Ideen.
Toolbox Transformation: Handlungsfeld 5
Zusammenarbeit und Organisation in der Interessenvertretung
Der Transformationsprozess braucht eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit, der Strukturen und der Prozesse im Betriebs- bzw. Personalrat und zwischen den weiteren Mitbestimmungsakteuren.
Toolbox Transformation: Handlungsfeld 6
Qualifizierung, Personalentwicklung und -gewinnung
Eine systematische Personalentwicklung, -gewinnung und Qualifizierung von Beschäftigten und Mitbestimmungsakteuren ist essenziell für den Erfolg der Transformation. Arbeitsplätze fallen weg und entstehen neu, für deren Besetzung Qualifizierungen nötig sind.
Toolbox Transformation: Handlungsfeld 7
Vernetzung des BR/PR (Gewerkschaft/Ökosystem)
Die Betriebs- bzw. Personalräte brauchen im Transformationsprozess eine gute Vernetzung mit den Gewerkschaften und den Akteuren in ihren Ökosystemen zur besseren Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation.