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Toolbox Transformation: Handlungsfeld 3

Individuelle und kollektive Interessenvertretung

Aktionsplanerstellung

Ein eigener Aktionsplan der Interessenvertreter mit geplanten Aktionen des Gremiums und Forderungen an die Unternehmensleitung zum Voranbringen der sozial-ökologischen Transformation.

Für wen ist das Tool gedacht?

  • Betriebsräte, Personalräte

Was kann erreicht werden?

  • Aktivitäten zur erfolgreichen Transformation des Unternehmens anstoßen und vorantreiben
  • Kommunikation geplanter eigener Aktionen gegenüber der Unternehmensleitung und den Beschäftigten
  • Forderungen an die Unternehmensleitung stellen

Was wird gebraucht?

Material:

  • digitales oder Papier-Dokument
  • Die 7 Handlungsfelder der Mitbestimmung in der sozial-ökologischen Transformation (Checkliste)
  • Good-Practice-Beispiel: Aktionsplan des Personalrates Bereich Omnibus Technik der BVG  

Zeit:

  • Variabel, mehrere Wochen
  • Personenanzahl:
  • kleine Gruppe im Gremium zur Vorbereitung, Gremium, Unternehmensvertreter

Wie wird es gemacht?

Vorbereitung:

Auseinandersetzung mit dem Thema sozial-ökologische Transformation für das eigene Unternehmen

  • Optional: Gründung einer AG Nachhaltigkeit oder einer Vorbereitungsgruppe
  • Anforderung des Transformationskonzeptes des Unternehmens (falls vorhanden)
  • Auseinandersetzen mit dem Unternehmenstransformationskonzept und sich dieses erläutern lassen
  • Eventuell Beschäftigtenbefragungen zum Thema sozial-ökologische Transformation durchführen und ihre Ängste, Wünsche und Ideen zum Thema sammeln
  • 7 Felder Checkliste  bearbeiten

Durchführung:

  • AG Nachhaltigkeit, kleine Gruppe oder Einzelperson erarbeitet auf Grundlage des Unternehmenstransformationskonzeptes und der Beschäftigtenbefragungen eine Liste von anstehenden Aktionen, die für die erfolgreiche sozial-ökologische Transformation des Unternehmens angegangen werden sollten (Handlungsempfehlungen ans Gremium und Forderungen an die Unternehmensleitung zur sozial-ökologischen Transformation)
  • Vorschlag für erarbeiteten Aktionsplan wird im Gremium vorgestellt, diskutiert und weiterentwickelt
  • Gremium verabschiedet den Aktionsplan
  • Gremium oder Vorsitzende stellt in einem gemeinsamen Termin den Aktionsplan der Unternehmensleitung vor, erklärt die einzelnen Punkte und beantwortet Fragen
  • Aktionsplan wird auf einer Betriebsversammlung vorgestellt und mit den beschäftigten diskutiert

Auswertung:

  • Regelmäßiges Nachfassen, ob Maßnahmen aus dem Aktionsplan auch umgesetzt werden

Was ist hilfreich?

  • Mut, in einem Bereich als Vorreiter voranzugehen
  • Innovative und kreative Denkweise
  • Überzeugungskraft, Durchsetzungsstärke
  • Verhandlungsgeschick
  • Selbstbewusstsein, auch in Bereichen, die man bisher vielleicht eher weniger besetzt hat

Verhandlungsvorbereitung

Um die sozial-ökologische Transformation erfolgreich voranzutreiben und gleichzeitig die Interessen der Beschäftigten zu vertreten, sind Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite essenziell. Eine gute Vorbereitung erhöht dabei die Erfolgschancen. Was ist wichtig in Vorbereitung auf die Verhandlung? Was sollte während der Verhandlung beachtet werden und wie geht es nach der Verhandlung weiter? Im Dokument „Verhandlungsvorbereitung“ sind die wichtigsten Prüfpunkte zusammengefasst.

Für wen ist das Tool gedacht?

  • Mitbestimmungsakteure

Was kann erreicht werden?

  • Gute Vorbereitung auf Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite zu Themen der sozial-ökologischen Transformation

Was wird gebraucht?

Material:

  • Dokument Verhandlungsvorbereitung

Personenanzahl:

  • Kleine Gruppe von Mitbestimmungsakteuren

Wie wird es gemacht?

Vorbereitung:

  • Dokument Verhandlungsvorbereitung durchgehen und eventuell zusätzliche eigene Punkte notieren

Durchführung:

  • Verhandlung führen unter Berücksichtigung der Verhandlungsvorbereitung

Auswertung

  • Maßnahmenkatalog anlegen und verfolgen
  • Ergebnisse aus der Verhandlung kommunizieren
  • Lessons Learned notieren für spätere Verhandlungen

Was ist hilfreich?

  • Kenntnisse zum Stand der Transformation im Unternehmen
  • Kenntnisse über wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge in Bezug auf die sozial-ökologische Transformation (siehe: Klima-Quiz)
  • Kenntnisse über die Sorgen, Wünsche und Ideen der Beschäftigten in der Transformation (siehe: Leitfaden für Beschäftigteninterviews)

Beratungsleitfaden

Die Transformation führt bei einem Teil der Beschäftigten zu erheblichen Belastungen und erhöhtem Beratungsbedarf. Für solche oft komplexen Beratungsgespräche hilft die Vorbereitung mit einem Beratungsleitfaden, der Struktur in die Gespräche bringt und so den Interessenvertretern bei der Beratung der Kolleg:innen hilft.

Für wen ist das Tool gedacht?

  • BR/PR
  • VL
  • Gewerkschaftliche Betreuer
  • Beschäftigte

Was kann erreicht werden?

  • Professionalisierung von Beratungsgesprächen
  • Steigerung von Vertrauen, Wohlbefinden, Verbindlichkeit und Lösungsorientierung im Beratungsgespräch

Was wird gebraucht?

Material:

  • Bei Bedarf Ausdruck des Beratungsleitfadens

Zeit:

  • Individuelle Vorbereitungszeit

Personenanzahl:

  • Jeder Interessenvertreter für sich

Wie wird es gemacht?

Vorbereitung:

  • Beratungsleitfaden ansehen und verinnerlichen
  • Beratungstermin ausmachen

Durchführung:

  • Gespräch mit Kolleg:in führen

Auswertung:

  • Aus dem Gespräch eventuell folgende Aufgaben notieren

Was ist hilfreich?

  • Einfühlungsvermögen
  • Zuhören können
  • Kenntnisse zum Transformationsgeschehen im Unternehmen
  • Kenntnisse über Sorgen und Wünsche der Beschäftigten in der Transformation (siehe: Leitfaden für Beschäftigteninterviews)

Beispiel aus der Praxis

Tarifrunde öffentlicher Dienst

Bedingt durch Klimawandel und Krieg in der Ukraine steigen Inflation und Energiepreise. Dies belastet vor allem die gering bezahlten Beschäftigten. Daher haben die Gewerkschaften in einem Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst im Bund und in den Kommunen erreicht, dass die Beschäftigten durch gestaffelte Einmalzahlungen einen Inflationsausgleich von insgesamt 3.000€ erhalten, alle Gehälter ab März 2024 um den Sockelbetrag von 200€ angehoben werden und anschließend das Entgelt um 5,5% erhöht wird. Dadurch ergeben sich je nach Ursprungsverdienst Gehaltssteigerungsraten zwischen 8,2 und 16,9 Prozent, wobei das Gehalt der Geringverdiener stärker ansteigt, als das Gehalt von Besserverdienenden. Die Gewerkschaften haben sich damit erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Belastungen der sozial-ökologischen Transformation gerecht verteilt werden.

Alle Handlungsfelder im Überblick