Über das Projekt
Monitoring Innovations- und Technologiepolitik
Innovationen und neue Technologien werden für Mitbestimmungsakteure immer wichtiger. Das Projekt "Monitoring Innovations- und Technologiepolitik" identifiziert innovationspolitische Zukunftsthemen systematisch und bewertet sie im Kontext von Arbeitswelten.
Die Themen Innovation und neue Technologien sind für Betriebsräte, Arbeitnehmervertreter*innen, Aufsichtsräte und ihre Gewerkschaften in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. ‚Megatrends‘ oder ‚Grand Challenges‘ wie die Globalisierung und die Ausweitung von internationalen Wertschöpfungsketten, die zunehmende Digitalisierung aller Wirtschafts- und Lebensbereiche und neue Anforderungen an die Erbringung von Dienstleistungen haben dazu geführt, dass sich Innovationszyklen und der technologische Wandel beschleunigt haben. Um Wertschöpfung, sichere Arbeitsplätze und gute Arbeitsbedingungen zu sichern und auszubauen, erhalten Innovationen und die Einführung neuer Technologien in Unternehmen und Betrieben eine zunehmende Bedeutung.
Die Rolle, die Mitbestimmungsakteure dabei einnehmen, ist sehr komplex. Es gilt, die Auswirkungen von Innovationen und neuen Technologien auf Arbeitsplätze und die Arbeitsbedingungen frühzeitig zu bewerten und Einführungsprozesse so zu gestalten, dass keine oder möglichst wenige negative Auswirkungen – oder noch besser: positive Auswirkungen – für die Beschäftigten auftreten. In einer proaktiven Rolle werden die Arbeitnehmervertreter*innen immer stärker zum Treiber von Innovationen auf betrieblicher Ebene. Für Gewerkschaften und ihre betrieblichen Vertreter*innen besteht darüber hinaus die besondere Herausforderung, sich in innovationspolitische Strategieprozesse einzubringen, wie sie im Rahmen umfassender Dialoge zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik stattfinden. Auf all diesen Ebenen werden sich Arbeitnehmerakteure zukünftig systematisch einbringen müssen, damit die Prozesse mitbestimmt und im Sinne der Beschäftigten gestaltet werden.
Die Hans-Böckler-Stiftung möchte die Mitbestimmungsakteure unterstützen, sich rechtzeitig in innovations- und technologiepolitische Diskurse oder betriebliche Gestaltungsprozesse einzubringen. Das Projekt Monitoring Innovations- und Technologiepolitik identifiziert innovationspolitische Zukunftsthemen systematisch und bewertet sie nach Relevanz und Dringlichkeit für Arbeitnehmerakteure. Für Mitbestimmungsakteure liegt der Mehrwert vor allem darin, dass
- innovationspolitisch relevante fachliche Schwerpunkte frühzeitig für den Arbeitnehmerkontext aufbereitet werden.
- Arbeitnehmerakteure zeitig Orientierungswissen zur Verfügung gestellt bekommen, um sich pro-aktiv in innovationspolitisch relevante Themen in ihren Sektoren und Unternehmen sowie Politikprozesse einzubringen.
- dieses neue Orientierungswissen im Rahmen spezieller Seminare der Hans-Böckler-Stiftung aufbereitet wird.
Im Rahmen des Projektes nutzt das VDI Technologiezentrum Konzepte und Instrumente, die sich bereits in der Praxis bewährt haben. Solche sind z. B. „Issues Management“, „Technology and Business Scouting“, „(Corporate) Foresight“ oder „Monitoring in der Innovations- und Technikanalyse“. Sie haben alle zum Ziel, frühzeitig zukünftige Themen zu erkennen und aufzubereiten.
Zu wichtigen Zukunftsthemen veröffentlichen wir einmal im Jahr Working Papers, in denen ca. 15 Zukunftsthemen in prägnanter Form (3-4 Seiten) vorgestellt werden. Besonders relevante und dringliche Themen, wie z. B. zu Wasserstoff, Künstlicher Intelligenz, neuen Geschäftsmodellen in der Energiewirtschaft oder europäische Dateninfrastrukturen (GAIA-X) , werden im Rahmen von Expertenworkshops vertieft diskutiert und die Ergebnisse in weiteren Working Papers zusammengefasst.
Themenkarten im Mitbestimmungsportal
Für das Mitbestimmungsportal haben wir die Informationen aus den Working Papers zu den Vertiefungsthemen noch einmal zu Themenkarten verdichtet, um einen schnellen Überblick in die einzelnen Themen zu ermöglichen. Die Themenkarten behandeln z. B. Innovationsthemen wie „Wasserstoffwirtschaft“, „Digitaler Wandel: Arbeiten in der vernetzten Klinik“, „Technologie, Arbeit, Akzeptanz: Big Data und Künstliche Intelligenz“ und „Autonome Klein- und Omnibusse im öffentlichen Verkehr".
Dr. Saskia Freye
ist Volkswirtin und promovierte Sozialwissenschafterin. Seit 2021 ist sie in der Forschungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung für den Bereich „Mitbestimmung und Strukturwandel“ tätig. Zuvor arbeitete sie in unterschiedlichen Positionen in der Forschung und im Wissenschaftsmanagement.
Kontakt
Dr. Manuela Maschke
koordiniert die neue Förderlinie „Transformation“ der Forschungsförderung in der Hans-Böckler-Stiftung. Sie leitete bis 2022 das Referat Arbeit und Mitbestimmung im I.M.U. und war langjährig für das Archiv Betriebliche Vereinbarungen verantwortlich. Sie ist Industriekauffrau, Diplom-Volkswirtin, promoviert in Politikwissenschaften. Berufliche Stationen: Industrie, Wissenschaft, Medien, Nonprofit.