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Überblick

Der Mitbestimmungsindex

Mitbestimmung und eine zukunftsweisende Unternehmensführung –
Messung von Stärke und Einfluss durch einen Mitbestimmungsindex (MB-ix)

MB-ix
Die Leistungsfähigkeit der Mitbestimmung ist häufig in der Diskussion. Mit dem am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) erarbeiten MB-ix wird die Diskussion versachlicht. Methodisch geht das Projekt neue Wege: Erstmals wird die Mitbestimmungsstärke in den Unternehmen unterschiedlich bewertet, um zu analysieren, inwieweit nachhaltige Unternehmensziele von der Mitbestimmung unterstützt werden.
„Nachhaltigkeit“ von Unternehmen meint hier, inwieweit sie soziale, ökologische, ökonomische Ziele gleichermaßen verfolgen. Die zugrunde liegende Hypothese ist: In Deutschland hat die Mitbestimmung einen positiven Einfluss auf nachhaltige Unternehmensführung.
Grafik MB-ix Projektverlauf

Auswertungsthemen

Auswertungen sind mindestens zu folgenden Themen geplant:

  • Messung und Trends der Mitbestimmungsstärke (MB-ix) seit der Finanzkrise
  • Internationalisierung von Unternehmen und Mitbestimmung
  • Zusammenhang zwischen Mitbestimmungsstärke und nachhaltiger Personalpolitik („Gute Arbeit“)
  • Nachhaltige Managervergütung und Mitbestimmungsstärke
  • Innovation und Zukunftssicherung

Mit der Publikation von MB-ix-Ergebnissen laden das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und die Hans-Böckler-Stiftung gemeinsam zur Diskussion „Zukunft Mitbestimmung“ ein. Anlass und Rahmen bietet der 40. Geburtstag des Mitbestimmungsgesetzes im Jahr 2016. Der Mitbestimmungsindex (MB-ix) gibt Auskunft über die Rolle der Unternehmensmitbestimmung in der Entwicklung nachhaltiger Unternehmenspolitik in deutschen Großunternehmen vor und nach der Finanzkrise.

Grafik Überblick zur Datenbasis und Methodik für den MBix

Der Mitbestimmungsindex im Überblick

Dieser Index ist bisher einzigartig. Im Gegensatz zu bisherigen Studien zur Mitbestimmung berücksichtigt dieser neuartige Index die komplexen Zusammenhänge zwischen Unternehmensmitbestimmung und anderen Dimensionen der Mitbestimmung bzw. der „workers‘ voice“. Er bietet vor allem zwei Vorteile:

  1. Über die Nutzung von Indikatoren lassen sich qualitative Merkmale quantifizieren.
  2. Die unterschiedlich skalierten Indikatoren können miteinander kombiniert und gewichtet zu einem Messwert aggregiert werden (One-Number-Approach).
Grafik MB-ix

In den Mitbestimmungsindex gehen insgesamt sechs Komponenten ein. Die ersten vier Komponenten sind direkte Einflussgrößen. Sie werden mit jeweils mit 20 Prozent gewichtet:

  • Zusammensetzung des Aufsichtsrats (Anzahl und Art der Mandate der Arbeitnehmervertreter (ANV))
  • Interne Struktur des Aufsichtsrats (Art und Mandat des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden)
  • Ausschüsse (Anzahl, Art und Besetzung der Aufsichtsratsausschüsse mit ANV)
  • Internationalisierung (Existenz europäischer Betriebsräte bzw. SE-Betriebsräte und Anteil der Beschäftigten in Deutschland)

Die zwei weiteren Komponenten, jeweils mit 10 Prozent gewichtet, sind indirekte Einflussgrößen:

  • Einflussmöglichkeit des Aufsichtsrats (Rechtsform des Unternehmens)
  • Existenz eines eigenständigen Ressorts Personal im Vorstand

Datensatz und Zeitraum:

Entsprechend der Indexkonstruktion werden die mitbestimmungsrelevanten Daten für die börsennotierten Unternehmen aus dem DAX, MDAX, SDAX und TECDAX sowie für ca. 50 weitere paritätisch mitbestimmte Unternehmen erhoben. Untersucht werden alle Jahre seit 2006 bis heute (Paneluntersuchung), so dass themenbezogen auch der Effekt der Finanzkrise analysiert werden kann.

Kontakt:

WZB Projektteam