Der Einstieg bestimmter Typen von Finanzinvestoren kann für die Beschäftigten betroffener Unternehmen einschneidende Auswirkungen mit Blick auf die Arbeitsbedingungen, die generelle Lage des Unternehmens und die Wirkungskraft der Mitbestimmung haben. Insbesondere gilt dies für zwei Investorentypen, die im Finanzjargon häufig der Gruppe der „Alternativen Anlageformen“ zugerechnet werden:

• Private Equity-Gesellschaften übernehmen Unternehmen im Regelfall vollständig, um für einen begrenzten Zeithorizont maßgeblichen Einfluss auf die Strategie und die Geschäftspolitik des Zielunternehmens zu nehmen. Nach einem Zeitraum von fünf bis maximal zehn Jahren erfolgt der Weiterverkauf an einen anderen Investor, wobei die Private Equity-Gesellschaft den überwiegenden Teil des angestrebten Profits aus diesem Weiterverkauf („Exit“) zu erzielen versucht.
• Aktivistische Hedgefonds engagieren sich dagegen häufiger bei börsennotierten Gesellschaften und streben statt einer Komplettübernahme lediglich eine begrenzte finanzielle Beteiligung von bis zu fünf Prozent der Stimmrechte an. Sie formulieren gegenüber der Unternehmensleitung meist sehr konkrete Forderungen zu Änderungen in der Geschäftspolitik und/oder der Führungsstruktur (Corporate Governance). Das finanzielle Ziel hinter diesen Forderungen besteht in der Regel in einem kurzfristigen Anstieg des Aktienkurses infolge der Erfüllung dieser Forderungen und einem darauffolgenden, lukrativen Weiterverkauf der Anteile.

Auch für Private Equity und Hedgefonds bringen die jüngsten transformatorischen Veränderungen in Geopolitik, Technologie und Wirtschaft neue Herausforderungen mit sich. Die digitale und sozial-ökologische Transformation schafft auch aus ihrer Perspektive neue Risiken und Chancen mit Blick auf das Engagement in bestimmten Branchen. Die Beendigung der Niedrigzinsphase durch die Notenbanken der großen Industrieländer verändert ihre Finanzierungsmöglichkeiten einschneidend. Und sowohl in Europa als auch in den USA unternehmen Regulatoren Versuche, die Risiken dieser Geschäftsmodelle für die Allgemeinheit weiter einzuhegen. Alle diese Entwicklungen spiegeln sich letztlich auch in veränderten Rahmenbedingungen für die Beschäftigten, deren Unternehmen sich im Eigentum dieser alternativen Investmentfonds befinden. Dieses Böckler-Spotlight soll daher einen kompakten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in diesem Segment des Kapitalmarkts bieten.

Referent:
Alexander Sekanina, I.M.U. der Hans-Böckler-Stiftung, Referat Wirtschaft, Düsseldorf

Tagungsleitung: 
Alexander Sekanina, I.M.U. der Hans-Böckler-Stiftung, Referat Wirtschaft, Düsseldorf

Teilnehmer*innen:
Aufsichtsratsmitglieder  

Kosten: 
Es fallen keine Seminargebühren an.  

Es gelten die Teilnahmebedingungen der Böckler Seminare für Aufsichtsräte, einsehbar unter folgendem Link: https://www.mitbestimmung.de/html/teilnahmebedingungen.html